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26. Internationales Trickfilm Festival 2019 - Tag 1


So wechselhaft wie das Wetter, so zeigte sich auch das 26. ITFS in diesem Jahr. Bereits zur Eröffnung wurde das Publikum auf das diesjährige Motto „Trickfilm für Europa“ eingestimmt. Hier feierte der Gewinnerfilm des Wettbewerbs Trickfilm für Europa „Ode“ seine Weltpremiere. Leider konnten der Film sowie die Thematik bei uns nicht punkten. Zu gewollt, zu viel Politik und zu viele Danksagungen an die Sponsoren nahmen dem Event gleich zu Beginn die Leichtigkeit und so traten die eigentlichen Schaffenden, nämlich die Künstler, in den Hintergrund.

Wer keine Karten für die Eröffnung in Gloria 1 hatte, konnte sich die Live-Übertragung, wie wir, im Gloria 2 ansehen. Leider gab es hier viele technische Probleme, sodass der erste Beitrag zur Belustigung der Anwesenden eine ganze Weile nur in Ameisengröße gezeigt wurde. Der Themenschwerpunkt Europa wirkte stark Instrumentalisiert, was an der bevorstehenden Europawahl liegen konnte. Kann man zwar machen, doch angesichts des globalen, internationalen Charakters des Festivals, muss das Thema für die Gäste aus Asien oder Amerika sehr befremdlich gewesen sein. Nachdem alle Wahlansprachen der geladenen Politker gehalten und die Sponsoren befriedigt waren, startete man dann in den internationalen Wettbewerb 1: Der Film Roughhouse gab uns einen Einblick in die Lebenssituation dreier Freunde die gemeinsam in eine fremde Stadt ziehen und dort eine Bekanntschaft machen, welche ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Das Thema Mobbing sollte hier wohl aufgegriffen werden, kam uns aber verdächtig nach Werbung für die EU vor und kann wie folgend interpretiert werden: Ein Freund, der nur nimmt und nichts zurückgibt und eine außenstehende Person die Geld verleiht und es nie wieder zurückbekommt. Doch unter Freunden sollte man kein Aufsehen wegen ein paar Euro machen. Kein toller Beitrag. In Animal Behavior treffen sich fünf Tiere in einer Therapiegruppe um Ihre Existenzängste zu diskutieren. Als Affe Victor die Sitzung betritt, eskaliert die Situation. Hier wurde uns ein oscarnominierter Film geszeigt. Beim Publikum unglaublich beliebt (zumindest im Gloria 2), für uns jedoch eine laue Nummer. Eine Reise durch die syrische Kultur konnte man im Film Four Acts For Syria antreten. Für uns sehr lange 14 Minuten ohne besondere Überraschungen, die die Stimmung und den Krieg in diesem Land unserer Ansicht nach nicht vermittelte. Überzeugen konnte uns A Double Life. Ein sehr humorvoller Beitrag von Studio Job und Joris & Marieke aus den Niederlanden. In nur 2:43 Minuten wird die Geschlechter-Gleichstellung auf eine harte Probe gestellt. Wem das gefallen hat, dem können wir den Quasi-Vorgänger und zurecht oscarnominierten Kurzfilm A Single Life ans Herz legen.

Besonders ergriffen hat uns Age Of Sail! Dramatisch, abenteuerlich, gefühlvoll, überraschend und auch noch Musik die ins Ohr geht. Eine Geschichte über einen Seemann, eine Schiffbrüchige und ganz viel Meer. Gesprochen und gesungen von Ian McShane. Er verleiht dem Seemann einen eigenwilligen Charakter. Ahoi! My Generation zeigt ein Fahrzeug das rückwärts über einen Highway fährt und dabei jede Plage der modernen Zeit passiert. Ob nun die Medien, Politik oder das Finanzwesen, hier bekam alles sein fett weg. Sehr ausdrucksstark und plakativ, aber interessant und auf den Punkt gebracht. Somit endete der erste Tag für uns, da durch Verzögerungen und Überschneidungen die nächsten Veranstaltungen schwer für uns erreichbar waren.

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